Wir gingen heute hochmotiviert in die 2. Runde des Kreispokals. Der Gegner hieß TuS Eving-Lindenhorst und wir sahen uns auf heimischer Asche nicht ganz chancenlos. Schon beim Aufwärmen zeigte sich die Wambeler Truppe aber sehr unkonzentriert und unnötig nervös. Dennoch wurde es ein spannender und kampfbetonter Pokalfight, bei dem die Evinger von besseren Nerven und ihren Fernschusskünsten profitierten.
Den ersten Gegentreffer mussten wir nach einem unnötigen Individualfehler schon in der ersten Minute hinnehmen, als der Ball dem TuS förmich auf dem Tablett serviert wurde. Dann waren wir wach und spielten gut mit, Eving zwang uns jedoch mit langen Bällen immer wieder in unsere Hälfte, was uns sehr viel Laufarbeit abverlangte und unserer Offensive viel Kraft kostete, die im Spiel nach vorne fehlte. Immerhin blieben wir bis zur 8. Minute sauber. Dann fiel die nicht ganz unverdiente 0:2 Führung für Eving, die sich in der ersten Hälfte einfach cleverer anstellten. Durch einen Freistoß aus mittlerer Distanz konnte unser Rechtsverteidiger kurz vor Ende der ersten Hälfte den Anschlusstreffer einnetzen. Ein schönes Tor, welches aber noch getoppt werden sollte. Warum wir dann in der kurzen Nachspielzeit noch das 1:3 bekamen? Unerklärlich und völlig überflüssig. Stichwort „Cleverness“.
In der Halbzeitpause wurde den Jungs viel erklärt, aber wie so oft waren andere Dinge wichtiger und es wurde von einigen Spielern lieber über den Tag philosophiert, anstatt dem Trainer zuzuhören.
Der Beginn der zweiten Hälfte war die Stunde unseres Rechtsverteidigers, der heute gut gelaunt war und bis auf eine kleine Unaufmerksamkeit ein tolles Spiel machte. In der 22. Minute schoß er – nachdem unser Stürmer im Strafraum gelegt wurde – beim Achter fast ein Loch in die Maschen und schon 2 Minuten später sahen die Wambeler Fans einen Weltklassefreistoß über die Mauer und unter die Latte des Evinger Gehäuses. Ausgleich!!! 3:3. Jetzt sah man einige Unruhe und nervöse Evinger Betreuer an den Linien auf und ab gehen. In dieser Phase hätte uns die Führung gut getan aber unsere Offensive fummelte zu viel rum, spielte zu selten oder zu spät ab und machte die wenigen klaren Chancen nicht rein. Auch Aluminium und Latte verhinderte die Wambeler Führung. Insgesamt aber viel zu wenig Torschüsse, um Akzente zu setzen. Da immer noch zu nervös und hektisch agiert wurde, mussten wir nach Ballverlusten in der Evinger Hälfte erneut zwei Fernschüsse kassieren (28./30). Dann besannen sich unsere Jungs endlich eines Besseren und spielten flach. Wir sahen schöne Kurzpass-Kombinationen und den längst fälligen gut herausgespielten Anschlusstreffer zum 4:5. Im „Stadion“ brodelte es jetzt, denn alle spürten, das jetzt was geht. So kam es zu mehreren guten Chancen und auch Abschlüssen, bei denen der Fußballgott aber leider nicht mitspielen wollte. Immer wieder fielen unsere Jungs auf die langen Bälle des TuS herein, der uns damit zu oft auskonterte. Unser Keeper hielt uns aber durch einige waghalsige Aktionen im Spiel, auch wenn es heute nicht sein bester Tag war. Leider lief uns nun die Zeit davon und wir spielten dadurch vielleicht einen Tick zu offensiv. Schließlich kassierten wir – der Uhr geschuldet – zwei weitere Treffer, die für Eving etwas glücklich waren. Trotzdem Gratulation an die Evinger Jungs, die heute abgeklärter und schlauer agierten.
Fazit:
Leider machten wir uns heute das Leben selbst schwer und spielten nicht unser Ding. Wenig Disziplin und Aufmerksamkeit hinten und seltenes direktes Zusammenspiel vorne konnte der TuS Eving immer wieder clever ausnutzen. Dabei kombinierten die Evinger nur selten vor unser Tor, sondern suchten stets den schnellen Abschluss aus der Ferne. Insgesamt sah Wambel – auch ohne blau-weiße Brille – technisch besser aus. Die letzten 10 Minuten waren besonders klasse, aber der Umschwung auf unsere Stärken kam leider zu spät. Auch scheinen uns Spiele mitten in der Woche nicht besonders zu liegen. Das war dann doch zuviel für den einen oder anderen. Kämpferisch war das auf jedenfall eine gute Leistung, welche die „kleinen“ Wambeler Jungs da heute gezeigt haben und man vergisst leider manchmal: Fußball ist ja nur ein Spiel! Man kann nicht immer gewinnen und lernt ständig dazu.
Wir sind stolz auf euch, aber bei manchen Dingen ist noch viel Luft nach oben. Vorallem geht es hier um soziale Aspekte. Wir sind ein Team und müssen das auch nach außen hin zeigen!
Für den Wambeler SV am Ball:
Jeyhun, Dayan, Julian, Julien, Justin, Kieren, Liam, Marc, Marlon, Nico, Nils.